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21 Dezember 2016 - „Die völlige Liebe treibt die Furcht aus“. Kondolenzschreiben S.E. des Erzbischofs Feofan im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in Berlin

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Ein dreister Terroranschlag, der am Abend des 19. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt im Herzen Berlins verübt wurde, hat tiefsten Schmerzen in den Herzen der Geistlichen und Mitglieder der Gemeinden der Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche hervorgerufen.

Unschuldige Menschen, die sich auf Weihnachten vorbereiteten und wie die heiligen Drei Könige ihren Verwandten und Freunden mit Weihnachtsgeschenken Freude bereiten wollten, begegneten auf dem Weihnachtsmarkt dem furchtsamen Tod. Einige von ihnen wurden umgebracht, andere schwer verletzt. Dies ist eine harte Probe für alle Menschen guten Willens sowie eine Bedrohung für die Existenz europäischer, christlicher Werte und Traditionen.

Dieser Terroranschlag darf uns jedoch nicht in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit stürzen. Er darf uns kein Gefühl der Ausweglosigkeit und Trübsal geben; uns zwingen, von unserem Glauben und unseren Gewohnheiten abzukehren. Er darf unsere Herzen nicht erschrecken noch verbittern.

Denn darauf zielen gerade diejenigen, die sich hinter diesem Verbrechen verbergen. Im Gegenteil, wir müssen darauf eine christlichen Antwort geben und daran erinnern, dass „die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht hat Pein“ (1 Joh 14:18).

Ich leide mit den Verwandten und Freunden der Getöteten. Und ich bete zum barmherzigen Gott um die Genesung derer, die sich jetzt in Krankenhäusern befinden. Mögen die Verstorbenen ewige Ruhe und die Trauernden Trost erlangen.

Feofan, Erzbischof von Berlin und Deutschland